Big Business – nicht kleckern, sondern klotzen
Geprägt wurde dieser Ausdruck in den USA vor allem ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit dem Erstarken der Industrieproduktion nach dem Bürgerkrieg war ein stetig wachsendes Bruttosozialprodukt das Ergebnis. Dabei entstanden diverse Großunternehmen. Vor allem in der Stahl- und Ölbranche und der Automobilindustrie. Der Begriff ist durchaus auch negativ besetzt, da er nicht nur auf die wirtschaftliche Kraft, sondern auch auf die Einflussnahme dieser großen Unternehmen auf Politik und Gesellschaft anspielt. Es wurden Kartelle gegründet und Preise abgesprochen. Politiker und Beamte wurde bestochen, um so die wirtschaftlichen Interessen der Industriegiganten durchzusetzen. Das war mit nicht unerheblichen Folgen für die Bevölkerung verbunden. Big Business ist Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen in Politik und Wirtschaft.
Automobilindustrie als Treibkraft
Mit Erfindung des Autos und der Einführung der Fließbandproduktion durch Henry Ford begann eine Industrierevolution in Milliardenhöhe. Das Auto war jetzt kein Luxusgut, nur erschwinglich für die oberen Zehntausend, mehr. Ford machte es möglich, dass auch die Bevölkerung imstande war, sich ein Auto zuzulegen. Es entstanden die Großkonzerne Ford und General Motors. Diese bezogen ihre Rohstoffe im eigenen Land. Dadurch wuchsen die Unternehmen aus Stahl- und Erdölindustrie entsprechend mit.
Big Business Unternehmen
Einige Namen der Industriegiganten stehen noch heute als Synonym für Erfolg, Reichtum und Macht. Rockefeller ist sogar in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Zum Beispiel als Metapher für grenzenlosen Reichtum. Rockefeller gründete die Firma Standard Oil. Weitere Großunternehmer waren Carnegie in der Stahlindustrie und Vanderbilt mit der Eisenbahn/Transport, später dann J.P. Morgan, der Bankier, der Carnegie sein Unternehmen abkaufte.
Schattenseiten des Big Business
Die während der Industrialisierung gegründeten Unternehmen wuchsen zu wahren Industriegiganten. Auf dem Weg wurden kleinere Unternehmen zerschlagen oder zerstört. Diese konnten mit ihren Preisen den Großunternehmen nicht standhalten. Viele Menschen verloren Ihre Arbeit und rutschten in die Armut ab. Es bildeten sich Kartelle. So wurden eine freie Preisbildung und ein Wettbewerb zwischen den Unternehmen außer Kraft gesetzt.
Die Standard Oil Company von John Rockefeller zum Beispiel vereinigte alle Vorgänge unter eigener Regie: Beschaffung der Rohstoffe, Transport, Verarbeitung, Versand und Verkauf. Er war dadurch von Zulieferern und Dienstleistern unabhängig, bestimmte die Preise und baute seine Vormachtstellung weiter aus. Er beherrschte damit nicht nur den US-amerikanischen Markt, sondern auch den europäischen und lateinamerikanischen. Rockefeller soll dabei Politiker und Beamte bestochen haben, um Gesetze gegen die Kartell-Bildung zu verhindern oder zu unterminieren.